»Prophezeiungen, Auserwählte und Götter…In Kalum hat unsere Mutter uns all diese Geschichten erzählt. Die vergessenen Göttergeschwister Angst und Hoffnung, sowie ihre Spielfiguren in ihrem unendlichen Sandkasten. Ihre Champions und Handlanger…Der Held der Hoffnung, das Kind der Sonne.
Niemals hätte ich gedacht, dass diese Märchen, die unsere Mutter uns so unschuldig erzählt hat, verbotene Geschichten aus alter Zeit waren…«
Prophezeiung
Ort: Emeraldus, der Smaragdpalast
Verdammt seist du, Serce, dass du mich hier wieder hochklettern lässt, fluchte Dask innerlich, als er die letzte große Kette meisterte. Man könnte meinen, dass es einfacher werden würde, so oft wie er schon zum großen Palast der Königin von Emeraldus hochgeklettert war. Leider wurde es mit der Zeit nur noch anstrengender. Als er noch jung war, flog er praktisch die Ketten hoch und war in Kürze vor den prächtigen Türen des Schlosses. Nun war es eine mühselige Arbeit, wenn er es nett beschreiben sollte. Natürlich war seine Motivation damals noch eine andere, doch das seien Geschichten, die er nicht nochmal aufbuddeln wollte.
So griff er Kettenglied nach Kettenglied und verdammte die Drachenreiter, die immer wieder an ihm vorbeiflogen. Sie waren zum Glück arrogant genug um den Verrückten zu ignorieren, der eigenhändig die Inseln erklomm. Solange es keine Anzeichen von Magie gab, war ihnen praktisch alles egal. Dask selbst aber würde ihnen gerne mit ein paar Luftsprüngen entgegenspringen, damit sie mit ihren ignorierenden Blicken aufhörten. Nur ein heftiger Windstoß würde reichen, damit diese gehässigen Flieger in ihren verdienten Tod stürzten. War das wirklich zu viel verlangt?
Dask erreichte die fliegende Insel dann doch, ohne das ein Drachenreiter zu Tode kam, egal wie enttäuschend diese Nachricht auch war. Nach all den Jahren war dieser Ort immer noch der Gleiche. Die Bäume standen an derselben Stelle, die prächtigen Büschen sahen aus wie immer. Von hier oben sah Emeraldus aus, wie die grausam schöne Metropole, die sie auch vor knapp 20, wahrscheinlich auch vor 500 Jahren, schon war. Chaotisch und durchwachsen, mit einer Hinrichtung im Stadtzentrum. Mara hatte nie Probleme damit ein paar Magier zu finden, die sie hinrichten konnte. Selbst wenn sie mal keine in Gefangenschaft hatte, mussten halt normale Sterbliche daran glauben. Diese Frau hatte kein Skrupel um den Hass gegen Leute wie Dask aufrechtzuerhalten. Früher waren die Hinrichtungen seltener, das hatte er selbst noch miterlebt. Dask hatte Mara kennengelernt als eine falsche Göttin, die nicht so verdorben war wie die restlichen. Sie wirkte rationaler und an seinen naivsten Tagen hoffte er sogar, dass sie an der Seite des Widerstandes kämpfen könnte. Das war die Zeit, bevor der dunkle Magier sein wahres Gesicht gezeigt hatte und einer selbsternannten Göttin und Königin das Herz gebrochen hatte. Seitdem lag ihr sehr viel daran, den Hass gegen die Magier aufrechtzuerhalten, egal was es kostete. Dask war also auch wieder an dieser Hinrichtung schuld, nicht wahr?
Egal wie sehr Mara es auch versuchte, dass sich hier nichts änderte, würde die Zeit die Sterbliche wohl doch wandeln. Vielleicht sah alles gleich aus, doch Dask hatte sich verändert. Seit der Zeit, die er oft in diesem Tempel verbracht hatte, war er ein anderer Mann geworden. Mara hatte sich leider auch verändert, doch leider zum schlechteren. Sie wurde immer verdorbener und Dask wollte nicht herausfinden, wie schlimm es mittlerweile geworden war…
Dask wand seinen Blick von dem Stadtzentrum ab, konzentrierte sich wieder auf sein Ziel. Der Smaragdpalast war wie schon immer ein prächtiger Anblick. Die grünen Steine, aus denen der Palast erbaut wurde, leuchteten in den Sonnenstrahlen der Welt. Hier, weit über dem Leben der Sterblichen, schien die Sonne andauern zu scheinen. Pflanzen ranken bis zur Spitze an den Wänden des Schlosses. Jedes Blatt, jede Wurzel war geplant und perfekt platziert. Die Fenster waren alle so positioniert, dass wenn man aus ihnen rausschaute, nur die grünen Wälder, Wiesen und Hügel sah, sowie andere fliegende Inseln. Wenn man hier oben lebte, dann schaute man nicht auf das minderwertige Leben der Stadt. So etwas traute sich die Oberschicht gar nicht.
Es half so zu tun, als ob die Welt unter einem nicht leiden, oder exisitieren würde. So als ob dieses grüne Paradies nicht von Jahr zu Jahr mehr verrottete unter der kalten Hand der selbsternannten ›Götter‹. All das half ihnen am Abend in den Spiegel zu schauen und sich einzureden, dass sie doch nur das Beste für ihre Welt taten. Leider funktionierten die meisten von ihnen genau so. Sie belogen sich selbst, dass sie das Richtige taten. Wenn sie wenigstens dazu stehen würden grausam zu sein.
Mit Leichtigkeit fand Dask genau die Ranke, die schon seit zwei Jahrzehnten dort die Wand hochragte. Keine Veränderung sind in ihrer kleinen Welt erlaubt, dachte Dask belustigt. Es war eine wunderbare Ironie, dass durch den ausgeübten Zwang von Vasil auf die Götter, dass sich nie etwas ändern durfte, weil sonst alles zerbrechen würde, nun Dask sein Weg zum Ziel dieser Veränderung fand. So kletterte er denselben Weg, den er schon damals zu oft hochgeklettert war, hoch. Der Ort, an den er wollte war derselbe wie damals schon, der Schlafsaal der Smaragdkönigin. Nur sein Ziel war ein deutlich anderes.
Das alles bei Tageslicht, ärgerte sich Dask. Serce zwingt mir immer wieder seine Methoden auf. Dask bevorzugte es immer in der Nacht zu agieren. Noch nie war er bei Tageslicht hier heraufgeklettert. Es gab scheinbar für alles ein erstes Mal. Apropos erstes Mal…
Der Schlafsaal war nicht weniger imposant, als das Gebäude in dem er sich befand. Ein Raum mit mehr Fläche als die meisten Häuser mit einem Bett, größer als die Zimmer vieler Wohnungen und gemütlicher als alles in dem Dask in seinem bisherigen Leben geschlafen hatte. Die Farbe Grün schrie einem auch hier an, doch was erwartete man von einer Frau, die sich ›Smaragdkönigin nannte‹. Dask hatte Glück, denn er war alleine. Vermutlich der Vorteil an der Idee, die ganze Sache tagsüber durchzuziehen. Wer sollte am hellichten Tag schon im Bett liegen? Nicht, dass ich nicht ein paar aus dem Widerstand kenne, die genau das tun.
Zielstrebig näherte er sich einem viel zu viel dekorierten Schrank, der mit unzähligen Kleidern gefüllt war. Mehr Juwelen an der Außenseite, als sich irgendein Sterblicher je leisten könnte. Mehr Kleidung als eine normale Familie überhaupt bräuchte. Doch Dask war nicht hier um sich die Unterwäsche der Königin anzuschauen. Diese hatte er damals wahrscheinlich schon zu oft gesehen…
Ein Klicken erklang, als Dask den Boden des Schrankes befühlte. Dasselbe Geheimfach, wahrscheinlich seit Jahrhunderten, dachte Dask erfolgreich und öffnete den Boden des Schrankes. Solch ein Versteck wirkte auf ihn ein wenig zu klischeehaft, doch warum sollte er sich beschweren. Dann sollte die Königin einer der meistbevölkerte Welten halt ein Geheimfach haben, wie ein kleines Mädchen, dass ihr Tagebuch vor ihrer Mutter versteckte. Der Unterschied hier war wahrscheinlich nur, dass niemand es wagen würde, die Gemächer der Königin zu durchsuchen.
Niemand, bis auf Dask. Jahre hatte er dieses Versteck in Erinnerung gehalten, falls endlich die Zeit kam dieses Wissen abzurufen. Wie naiv Mara gewesen sein musste, ihrer verbotenen Liebe aus dem Widerstand dies hier zu zeigen. Selbst die selbsternannten Götter machten Fehler wie jeder Sterblicher. War es der Reiz dem Feind seine Geheimnisse zu verraten, oder hatte sie wirklich gehofft Dask eines Tages für ihre Seite zu gewinnen?
Eine kleine Box war in dem Fach versteckt, mit dem Objekt von Dasks Begierde. Sie bestand aus einer Art Stahl, die er nicht zuordnen konnte. Goldene Verzierungen schmückten die Oberfläche der Schatulle, sowie das Abbild einer strahlenden Sonne auf blauem Grund. Ein Schloss schützte die Box, doch man konnte diesen Inhalt wohl vor einem Dimensionsmagier wie Dask beschützen. Schnell erhitzte er das Schloss, materialisierte gleichzeitig eine Zange und knackte so das Schloss. Es war simpel. Zu simpel für seinen Geschmack, doch erneut, wieso sollte er sich beschweren.
Dask öffnete die Box, in der sich unter anderem ein Stück Papier befand. Es war vollkommen vergilbt. Er konnte sich nicht vorstellen, wie alt es tatsächlich war. Neben dem Stück Papier befand sich noch ein kleines Buch in der Box, ledergebunden, doch mindestens genauso alt wie das Papier. Das Buch würde sicherlich eine Reise überleben, doch bei dem Papier war sich Dask unsicher. Zwar würde er gerne wieder sofort verschwinden, aber wenn das Papier zerstört werden würde auf dem Weg, wäre das Wissen für immer weg.
Die Welten sind verloren, fing Dask an zu lesen. Die Götter sind verdorben. Sie alle haben in seine Karten gespielt. Der Krieg ist vorbei. Und wer muss dafür bezahlen? Die Sterblichen.
Sie werden ihm folgen, und geblendet sein, von einem Versprechen von falscher Macht. Dies kann ich nicht zulassen.
Es ist mein Götterwerk. Ich werde Samen dafür pflanzen, damit wieder Hoffnung gedeihen kann. Ich flehe dafür, dass mein Leben als Opfer dafür ausreichen.
Hoffentlich kann es so etwas geben. Solch eine Waffe…Eine Symbol, dass den Sterblichen Frieden bringen kann. Ich glaube fest daran! Ein Kind der…
Dann brach der Text ab. Dask sog den Inhalt in sich auf, doch war sich unsicher über die Nützlichkeit. Dies war es, wovor sich Vasil und die Götter so sehr fürchteten? Doch wenn dies tatsächlich die Wörter einer der vergessenen Götter waren, dann mussten sie nützlich sein. Zudem gab es ja noch dieses Buch in der Box.
Unzählige Titel befanden sich auf der Oberseite des Buches. Sie waren alle untereinander geschrieben, doch Dask konnte so gut wie alle nicht lesen. Alle, bis auf einen Titel. ›Laktera: Die Mutter‹ stand dort, was Dask trotzdem nicht viel weiter half. Etwas kitzelte dieser Titel zwar in seinen Erinnerungen, doch er wusste nicht was. Schnell schlug er die Seiten auf, doch konnte kein Wort entziffern. Ein Problem für wann anders.
Schritte erklangen vor der Tür des Schlafsaales. Verdammt, fluchte Dask, denn er ahnte was nun kam. Es wäre ja auch wirklich zu einfach gewesen. Schnell richtete er sich auf, machte die ersten Schritte in Richtung des Fensters und bereitete sich auf das Schlimmste vor.
»Der dunkle Magier nach all den Jahren wieder in meinem Schlafsaal«, erklang die verführerische und giftige Stimme, vor denen Dask vor so langer Zeit gerannt war.
»Mara«, sagte Dask stumpf. Je weniger Emotionen er in diese Konversation brachte, desto besser. »Verzeih mir, ich war gerade dabei zu gehen.«
»Oh ja, darin warst du immer gut.« In die Falle bin ich selber reingelaufen. »Hättest du etwas gesagt, dann hätte ich mich doch extra schön gemacht für dich.« Das sagt sie, während sie majestätisch wie immer aussieht.
Tatsächlich funkelte ihr grünes Kleid wie eh und je. Offener Schnitt, für das warme Wetter, oder einfach um ihren gebräunten und eleganten Körper zu zeigen. Die kastanienbraunen Haare fielen ihr perfekt über die Schultern. Sie sah nach all der Zeit immer noch aus wie ein kostbarer Juwel, von dem man am besten seine Finger lassen sollte. Viele Männer die stärker als Dask waren, sind aber schon gierig nach dem Schmuckstück geworden.
»Schau mal, Mara. Es ist wirklich überraschend, wie du dich nach all der Zeit nicht verändert hast, doch du weißt genauso wie ich, dass ich hier nicht für ein nettes Wiedersehen bin.«
»Du hast recht. Vielleicht habe ich ja auch gehofft, auf ein bisschen mehr als nur ein nettes Wiedersehen«, unterbrach sie ihn. Das gleiche Gift lag in ihrer Stimme, dass Dask damals schon gepackt hatte. Sie sah aus wie ein Juwel, doch in Wirklichkeit war sie immer eine Droge, von der man sich nicht loslassen konnte.
»Es war ein Fehler hierher zukommen, verzeih mir. Ich werde mich lieber sofort wieder-«
»Leider werde ich dich nicht einfach gehen lassen können. Nachrichten verbreiten sich schnell zwischen den Welten. Noch schneller verbreiten sie sich, wenn Vasil sie schreit. Vor einigen Monaten tauchtest du in Odomfrag auf, hast Unruhe gestiftet und die Seelenguckerin mit dir als Schülerin genommen. Dann tauchst du vor ein paar Tagen in Meksa auf und klaust dir den uns versprochenen Dimensionsvollkommenen. Du suchst dir mächtige Schüler, Dask. All das zusammen mit dem Fakt, dass du ausgerechnet zu dieser Zeit nach 20 Jahren wieder auftauchst.« Mara machte einige bedrohliche Schritte auf Dask zu, welcher Stück für Stück sich dem Fenster näherte.
»Vielleicht hat all die rasante Veränderung mich die Vergangenheit vermissen lassen?«
»Wir wissen beide, dass du noch nie von der sentimentalen Art warst. Vielleicht hast du mal ein weicheres Herz gehabt und Nostalgie nach mir könnte ich dir nicht übel nehmen, doch ich kenne dich besser als das. Gib das Buch lieber schnell wieder her, bevor ich die Gesamtheit der Wachen aus Emeraldus auf dich hetze«, forderte sie, während ihre königliche Aura den Raum füllte. Es kostete selbst Dask vieles an Kraft, um sich ihr zu widersetzen. Diese Götter, auch wenn sie nur selbsternannt waren, hatten eine einschüchternde Willenskraft. Wie eine Druckwelle, in der es schwer wurde zu atmen, verbreitete sich ihre Aura und umgab Dask. Seine Haare stellten sich auf, doch mittlerweile musste er sich schon einigen Göttern entgegenstellen.
»Es wäre nicht das erste Mal, dass du das tun würdest. Ich bin bereits einmal deinem Zorn entflohen.«
»Damals warst du noch jung.« Autsch. »Du solltest die Spiele lassen, Dask. Sie haben dich noch nie zu etwas geführt. Deine größte Chance auf ein gutes Leben hast du dir verspielt, als du das Leben mit mir verlassen hast. Was hat dir dein Widerstand bisher gebracht? Einen Titel und eine Reputation, vor denen sich die Sterblichen fürchten. Hast du wirklich dafür uns aufgegeben?« Sie schritt näher an Dask heran, Verführung lag in ihrem Gang.
»Für dich war ich immer nur ein Spielzeug, Mara«, antwortete Dask kalt. Vielleicht wusste die ach so schöne Königin der Smaragdwelt es nicht, doch sie hatte eine Grenze überschritten. »Ein Spielzeug, dass du vor allen versteckt hast, weil es dir zu peinlich war. Ich habe nur mitgespielt, weil ich etwas Besseres nicht kannte. Die größte Chance auf ein gutes Leben habe ich Jahre nach dir weggeworfen. Jetzt kann ich nur alles in meiner Macht daran setzen, dass vielleicht nicht alles umsonst war. Aus diesem Grund werde ich jetzt gehen, mit diesem Buch und du wirst mich nicht aufhalten. Deine Aura funktioniert vielleicht bei deinen geistesschwachen Dienern und dein Aussehen für all die, die deine hohlen Worte ignorieren können. Vielleicht hatte es auch damals bei mir funktioniert, doch diese Zeit ist vorbei.«
Eine Druckwelle ging von Dask aus, die gegen die Präsenz der Königin stieß. Ein Kräftemessen der Willensstärke. Etwas, zu dem Dask vor all der Zeit noch nicht in der Lage zu war, was ebenfalls große Überraschung im Gesichtsausdruck von Mara hervorrief. Die Königin des grünen Paradieses, das Juwel von Emeraldus gegen den dunklen Magier, der meistgesuchte Mann in den Dimensionen.
»Es ist töricht von dir, Dask, zu glauben, dass du mit all dem davon kommst. Ihr spielt ein Spiel, dass ihr nicht gewinnen könnt! Vasil plant seit Jahrhunderten seine Schritte, sollte jemals jemand die Spuren aufnehmen, die Laktera und Peod damals hinterlassen haben. Er besitzt Waffen, von denen du keine Ahnung hast. Versteckte Tricks und Geheimnisse, die er jederzeit gegen euch verwenden kann, sowie Leute in euren Reihen, die nach seiner Pfeife spielen, wenn er das möchte. Euer Widerstand ist impulsiv und viel zu emotional. Schau dir doch alleine nur an, wie du das letzte Mal, völlig von Rache getrieben, den ganzen Widerstand in den Tod geschickt hast. Renn deiner Schnitzeljagd nach dem Kind der Sonne ruhig hinterher, doch all das ist und bleibt eine Nummer zu groß für euch Sterbliche!«
Das Kind der Sonne?, dachte Dask. Er erinnerte sich daran. Das Kind der Sonne war eine Geschichte, die Serce und ihm damals oft in Magika, während ihrer Kindheit erzählt wurde. Das war es also, wovon der Text redete. War es das, wovor Vasil so Angst hatte? Doch solange die Welten noch größere Angst vor ihm haben…
»Deine Einschüchterungen bringen dich hier nicht weiter, Mara. Solange wir auf Gegenwehr von euch stoßen, wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir werden am Ende siegen, daran glaube ich wieder mittlerweile. Dieser Junge, den ihr so dringend haben wolltet, ist es vor dem Vasil Angst hat. Jeder Widerstand von euch stärkt uns nur weiter in unserer Verbissenheit. Vielleicht, Mara, wirst du deine Angst gegenüber Vasil irgendwann auch ablegen. Doch bring ruhig weiter Unschuldige im Zentrum deiner Stadt und stärke damit dein Herrchen. Hundebesitzer lieben ihre Haustiere am liebsten, je gehorsamer sie sind.«
Dask öffnete das Fenster und ließ seine Aura der Willenskraft fallen. Mara tat dasselbe und stand ihm beinah leblos gegenüber. »Der Widerstand wird dein Ende sein, Dask«, sagte sie mit sanfter Stimme, in der fast ein Hauch von Besorgnis lag.
»Wenigstens brauche ich dort kein Schoßhündchen, damit ich nachts besser schlafen kann. Solltest du jemals aber zu deinen Sinnen kommen, weißt du, wie du mich erreichst«, sagte Dask abschließend und sprang aus dem Zimmer.
Mit Schnelligkeit rannte er die schweren Ketten der fliegenden Inseln wieder herunter. Er glaubte zwar daran, dass Mara ihm keine Wachen hinterherschicken würde, wegen ihres Gespräches, doch er konnte sich nicht sicher sein.
Auf halbem Weg aber sackte Dask zusammen. Beinah war er sich sicher, dass Mara dasselbe geschah. Egal ob Gott oder Sterblicher, dieses Gespräch hatte alte Narben geöffnet…
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