Gemütliche Traurigkeit – Gedicht

Gemütliche Traurigkeit

Am Ende fühle ich mich am wohlsten in meiner gemütlichen Traurigkeit.
Wenn ich vor mich hin leide, ohne Grenzen zu überschreiten oder Limits zu testen,
dann suhle ich mich in einem Pool der Sentimentalität.
Und das ist vielleicht auch ganz gut so.

Immer wenn ich versuche mich daraus zu kämpfen,
dann kommen die schlechten Tage zurück.
Bauchschmerzen, Zittern, kein Hunger. Wegmagern unter dem Druck.
Keine Produktivität, Aufstehen ist ein Kampf,
vor dem Schlafengehen habe ich Angst.
Lieber bleibe ich in meiner gemütlichen Traurigkeit.

So geht es mir zwar nicht gut, aber es geht immerhin schrecklicher.
So wachse ich zwar nicht an mir selbst, aber immerhin mache ich kein Schritt zurück.
So erreiche ich zwar nichts Großes, aber immerhin auch nicht Nichts.


Fühlt sich das wirklich nach genug an?
Nein, so kann ich mein Leben nicht verbringen...
Der Kampf muss weitergehen.
Ein nie endender Kampf gegen die gemütliche Traurigkeit.

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