Lernen Fantasy zu lesen – Nebelgeborene: The Final Empire Buchreview

Fantasy lesen lernen – Nebelgeborene: The Final Empire Buchreview

Mit meinen 19 Jahren kann ich ehrlich sagen, dass ich nur eine Handvoll von Büchern in meinem Leben gelesen habe. Und zwei dieser Bücher habe ich dieses Jahr gelesen.
Immer hatte ich Probleme mit der Konzentration, zumindest dachte ich das. Und obwohl dies wahrscheinlich auch ein Faktor ist, der das Grundproblem verstärkt, ändert das nichts an der Wurzel allen Übels. Und das ist: Ich habe nie etwas gelesen, was mich wirklich interessiert hat.
Selbstverständlich werde ich durch meine mangelnde Konzentration langweilige Bücher noch schneller in die Ecke werfen, doch sobald man etwas liest, was interessant ist, kann selbst das unfokusierteste Wesen der Welt lesen.

Ein weiterer springender Faktor war die Art wie das Buch geschrieben ist.Hierfür ein kleines Beispiel:
Als ich dieses Jahr mir vorgenommen hatte, Fantasybücher zu lesen, habe ich zu einem Klassiker gegriffen.
„Der Hobbit“ von J.R.R. Tolkien. Ich habe das Buch in meinen Urlaub im Januar mitgenommen, und konnte mich nie dazu bringen mehr als 20 Minuten zu lesen. Danach bekam ich Kopfschmerzen und musste das Buch weglegen.
Und auch wenn ich die Geschichte relativ interessant fand, was meinen ersten Punkt in diesem Beitrag abdecken sollte, konnte ich es nicht lesen. Bis heute habe ich den Hobbit nicht zu Ende gebracht. Und dies liegt für mich einzig und alleine an der Art, wie es geschrieben ist. Tolkien ist ein fantastischer Schreiber, der Urvater von Fantasy im 20. Jahrhundert, doch seine Art zu schreiben ist für mich einfach anstrengend gewesen.

Nach dieser weiteren unglücklichen Erfahrung mit dem Lesen, war ich kurz davor es wieder aufzugeben.
„Dann schreibe ich halt nur, und lese nicht“, dachte ich mir am Anfang des Jahres. Bis ich einer besonderen Buchreiche eine Chance gab…

Die Nebelgeborenen von Brandon Sanderson

Das Internet hatte mich überzeugt. Unzählige Reddit-Posts, welche Sanderson in den Himmel lobten. Viele TikTok-Videos auf der Fantasy-Seite von TikTok, die die „Nebelgeborenen“-Buchreihe (im Englischen „Mistborn“) als ein Meisterwerk bezeichneten.
Und dann ich, der eines Tages in sein lokales Thalia schlendert, den ersten Band dort sieht und die Kopie des 1000 Seiten lange Buch nun sein Eigen nennt.
„1000 Seiten“, dachte ich. Das waren so unzählige mehr als ich sonst in meinem Leben gelesen habe.
Meine Erfahrungen mit dem Lesen waren so gering, ich konnte mich nicht Zuhause hinsetzen und einfach eine Stunde lesen. Nein, nicht einmal 30 Minuten. Stattdessen las ich auf meiner Busfahrt zur Uni. Jeden Tag, 30 Minuten hin, und 30 Minuten zurück. Es war das erste Mal, dass ich mich darauf gefreut hatte zu lesen. Die Welt ergriff mich und ich wurde, einsogen.

In dem ersten Band der Reihe: „Die Nebelgeborenen: Kinder des Nebels“, geht es um eine Diebesbande im „Letzten Reich“. Dieses „Letzte Reich“ wird vom „Obersten Herrscher“ seit 1000 Jahren gewaltsam regiert. Das Volk ist geteilt, in „Skaa“ und Adelige. Die Skaa sind ein versklavtes Volk, das die ganze Arbeit des Reiches machen darf, während sie die Adeligen mit ihnen machen können, was ihnen beliebt.
Die Diebesgruppe, unter der Führung des einen Hauptcharakters Kelsier, hat es sich persönlich zur Aufgabe gemacht, die 1000 Jahre lange Herrschaft des Obersten Herrschers zu beenden.

Und so beschreibt das Buch den Prozess der Vorbereitungen auf diesen Umsturz. Das Erbauen einer Rebellenarmee, einen Krieg zwischen den Adeligen anzufachen, und der Vorbereitung von Kelsier selbst den Obertsen Herrscher, welcher wie ein Gott ist, zu töten.
Gleichzeitig verfolgt es die Ausbildung von Vin, einem jungen Mädchen, die Teil von Kelsier’s Crew wird, und ebenfalls eine Nebelgeborene ist.
Das Buch ist aufgebaut wie eine Geschichte eines Raubzuges. Die Diebesbande will den riesigen Schatz des Obersten Herrscher klauen, und dabei seinen Umsturz vollbringen. Es entwickelt sich aber zu einer Geschichte von Hoffnung und Vertrauen, und einer Gruppe von Dieben, die zu etwas viel Größerem wird, als sie eigentlich gewachsen sind.

Da ich diesen Artikel Spoiler frei lassen will, gehe ich nicht zu tief in die Materie und die Handlung ein. Alles, was ich sagen kann, ist, dass alleine die Hauptcharaktere Kelsier und Vin meisterlich geschrieben sind, und Kelsier’s Geschichte seinen großen Feind, den Obersten Herrscher, zu besiegen mitreißend ist.
Auch Nebencharaktere wie Sazed und Elant sind fantastisch und lassen die Geschichte nie langweilig werden, wenn sie mal im Mittelpunkt stehen. Es gibt unzählige Höhen, und besonders Tiefen, die einen durchgehend, die ganzen 1000 Seiten mitfiebern lassen.

Jeder, der nur ein wenig Interesse an Fantasy hat, sollte diesem Buch eine Chance geben!

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