Schreiben unter einem Pseudonym – Warum Bilindar?
Wenn man sich dazu entscheidet Autor zu werden, und seine Texte in der Welt zu veröffentlichen, kommen einige bestimmt zu der Frage: „Nutze ich meinen eigenen Namen?“.
Diese Frage wirkt vielleicht dumm, und für viele wird sie nie relevant sein. Trotzdem glaube ich, dass vor allem die diejenigen, welche fiktionale Texte schreiben wollen, dieser Frage bestimmt mal begegnen. Beim Recherchieren zu dem Thema von Pseudonymen, Künstlernamen, „Pen Names“, oder dem französischen „nom de plum“, habe ich herausgefunden, dass es viele Gründe zum Nutzen eines Pseudonyms gibt. Möglicherweise will man sich einen Namen aussuchen, der besser zum Genre passt. Andere wollen keine Diskriminierung erfahren, weil sie beispielsweise als Frau ein Genre betreten wollen, was sehr Männerdominiert ist. Viele wollen auch einfach nur ihre Privatsphäre behalten, und nicht allen zeigen, dass sie neben ihrem normalen Job noch „erotische“ Bücher im Internet veröffentlichen.
Das alles sind völlig nachvollziehbare Gründe, doch keiner von ihnen ist der Grund, warum ich ein Pseudonym benutze.
„Bilindar“ ist offensichtlich nicht mein echter Name. Privatsphäre ist ebenfalls auch nicht mein Grund, denn ich gehe damit offen um, dass mein echter Name Jonas Claushallmann ist.
Persönlich aber, gefällt mir der Name einfach nicht dafür, was ich hier tue. Ich möchte Geschichten erzählen. Fantasygeschichten, um genau zu sein. Mein echter Name ist mir in der Vorstellung, auf einem Buch zu landen, viel zu lang und überhaupt nicht passend für das Genre. Wenn ich aber an „Bilindar“ denke, dann wirkt dies wie der Name von jemanden aus einer klassischen Fantasywelt à la Tolkien.
Woher kommt der Name „Bilindar“
Wenn ich schon davon rede, dass der Name „Bilindar“ für mich wie ein Name aus einer Fantasywelt à la Tolkien klingt, dann ist das durchaus nicht unbegründet. Der Name „Bilindar“ ist der Name eines Barden, welchen ich in der Rollenspielgruppe meines Vaters gespielt habe. Wir haben „Herr der Ringe“ gespielt, und ich einen jungen Barden aus Númenor, welcher es geliebt hat Geschichten zu erzählen. Dies wirkte für mich perfekt, als ich mir Gedanken um ein Pseudonym gemacht habe. Vor allem, wenn man beachtet, dass die Geschichte dieses Namens noch weiter zurückgeht, auf meinen allerersten Versuch ein Fantasybuch zu schreiben. Das war im Sommer letzten Jahres, als ich noch eine epische High-Fantasy Geschichte in meiner ersten selbstgebauten Welt „Marcia“ schreiben wollte. Der Protagonist, Billy, war ein sozial ungeschickter Barde, der aber große magische Fähigkeiten hatte, und es geliebt hatte, mit seiner Musik und Geschichten den Leuten ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern. Der Barde „Bilindar“ ist aus dieser Idee dann in der Rollenspielgruppe entstanden.
Und so trage ich nun indirekt den Namen meines allerersten Protagonisten. Selbst wenn seine Geschichte wahrscheinlich nie erzählt wird, so kann ich diese erste Idee, meine Anfänge, immer in meinem Künstlernamen mittragen.
Also alles nur sentimentaler Wert?
Jein. Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich meinen echten Namen, Jonas Claushallmann, einfach viel zu lang finde, und unpassend für das Genre. Das ist auch tatsächlich der ausschlaggebende Punkt für das Benutzen meines Pseudonyms.
Auf der anderen Seite ist es auch selbstverständlich etwas Sentimentales. Ich wollte nicht nur einen Namen nehmen, der vielleicht toll und passend klingt, sondern einen, mit dem ich etwas verbinde. „Bilindar“ erfüllt dies perfekt. Es erinnert mich an meinen Anfang, und zollt Tribut an meine erste Welt, und meinen ersten Protagonisten.
Dennoch zahle ich nicht nur Tribut mit meinem Namen an diese Charaktere, sondern auch mit meinen jetzigen Arbeiten. Mein Protagonist aus meinem momentanen Projekt trägt die wichtigsten charakterlichen Merkmale von Billy damals. Es war ein Konzept, in das ich mich verliebt hatte, und nicht loslassen konnte.
Somit gibt es also noch einen weiteren Grund, ein Pseudonym zu benutzen. Und zwar das Erinnern, und Tribut zahlen an wichtige Personen. Zwar ist dies in meinem Fall niemand, den ich persönlich in meinem Leben kannte, denn so ist das eher der Fall, doch es ist trotzdem eine wichtige Erinnerung für mich.
Das Wählen eines Pseudonyms kann viele Gründe haben, und die genaue Wahl, was für ein Name es dann sein soll, kann noch umso persönlicher werden.
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